«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

2/01/2014

"found choreography"


"To me Bresson is the greatest choreographer of cinema." schreibt Peter Delpeut in seinem Blog Found Choreography, den ich schon vor eingier Zeit vorstellen wollte. Der niederländische Filmregisseur Peter Delpeut, diesjähriger Kurator des Cinedans Tanzfilm Festivals in Amsterdam, einem der größeren Festivals für dieses noch recht kleine Genre, hat auf Einladung des britischen Regisseurs David Hinton (Tanzfilm-, aber nicht nur, Regisseur, der u.a. auch für die Filme der Compagnie DV8 verantwortlich ist), begonnen, nach choreographischen Filmfundstücken zu suchen.
"On a very fundamental level, making a film and making a dance are very similar kind of activity; they're both about giving structure to action. If you think of film as just a formal language, and you forget about the acting and the talking you can look at any film as a kind of dance film," leitet Hinton den Film ein. Was er damit meint, wurde in Delpeuts letztem Eintrag deutlich, in dem er Bresson als den größten Kino-Choreographen bezeichnet (überhaupt, ist Kinematographie, das Aufschreiben, Aufzeichnen von Bewegung nicht der Vorläufer der Choreographie? Bevor man weiß, dass es Tanz ist, ist es eine Bewegung.) Gerade in Pickpocket choreographier Bresson, der seine Schauspieler mehr als Modelle sieht, die er bewegt und benutzt, wie der Maler sein Material.

In seinen vorherigen Beiträgen zeigte Delpeut tanzende Plastiktüten, uninszenierte Inszenierungen und ging und geht der Frage nach, was denn nun Tanz sei. Dabei findet man vor allein eins, eine Poetik der visuellen Bewegung.

Und bei dem Gedanken an Bresson, an Pickpockets, an Gesten und Hände, muss ich an dieses Bild denken, dass schon seit einiger Zeit auf meinem Schreibtisch lagert und mir von einem gestenaffinen Freund geschickt wurde.




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