«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

1/30/2013

körper/pixel

was das Wort biomechanisch mit Alexandre de la Caffinière zu tun hat, habe ich an anderer Stelle bereits erklärt. Nach einem Workshop mit ihm fühlt man sich zunächst wie auf Drogen, leicht benommen, frei, aber nicht außer Kontrolle. Dem französischen Choreographen ist der schwierigste Sprung einer jeden Tänzerkarriere gelungen, auf dem zweiten Standbein landen. Nach seiner Ausbildung an der Ballettschule der Opéra de Paris, war er als Tänzer beim Royal Ballet in Flandern und als Erster Solotänzer am Ballett der Deutschen Oper. Aber irgendwann war Schluss, vor ungefähr zehn wollten weder der Körper noch der Geist sich mehr einer verstaubten Tradition unterwerfen und de la Caffinière musste sich gezwungenermaßen neu erfunden. 
© Capucine Bailly, Sens Fiction avec Julien Gaillac et Anaïs Lheureux
Als Adlc (wie auch seine eigene Kompanie heißt) seine aktive Karriere als Tänzer beendete, suchte er nach Alternativen, schmerzfreien, wie er oft auch sagt. Einen Weg zum Tanz, den jeder bestreiten kann. Er begann, nach Übungen und Bewegungsweisen zu suchen, die sowohl von professionellen Tänzern, als auch von blutigen Anfängern ausgeführt werden konnten und konzentrierte sich dabei auf die Wirbelsäule. Und der Körper steht nun auch in seiner neuesten Produktion im Mittelpunkt. Ein Körper, den wir heute anhand neuer Technik digital konstruieren, synthetisieren und/oder vielleicht auch entsensibilisieren. Die Produktion Sense Fiction entstand gemeinsam mit den beiden Medienkünstlern und Regisseuren Yann Bertrand und Damien Serban, die eine mit den Tänzern interagierende Videoprojektion erstellten. Eine Vorschau gibt es hier zu sehen und wer im Februar in Paris ist, sollte am 16. oder 17. 02. in die MPAA Saint Germain kommen. (Eine Kritik gibt es hier zu lesen)
© Capucine Bailly, Sens Fiction avec Anaïs Lheureux, Aurore Di Bianco, Julien Gaillac et Pansun Kim

Sens Fiction - Bande annonce from ADLC+ on Vimeo.
Und ja, dies ist definitiv Werbung für die Vorstellung, freiwillig und für die Kunst.

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