«Je ne veux pas gagner ma vie, je l’ai.» Boris Vian, L'écume des jours

4/13/2011

c'est exact

Grannies-Rotterdam 1998, © Ari Versluis & Ellie Uyttenbrock
Über das Fotografen-Team Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek habe ich bereits gepostet, als sie im Deutschen Hygiene Museum in Dresden ausgestellt wurden. Heute in der Villa habe ich dann festgestellt, das die beiden auch schon in Hyères zu Gast waren. 2005 haben sie während des Internationalen Mode und Fotografie-Festivals ihre Serie Exactitudes vorgestellt, entstanden aus den Wörtern "exact" und "attitudes". 15 Jahre lang haben sie Menschen auf der Straße fotografiert, die einen ähnliche Stil haben und in gewisser Weise zu einer Gruppe gehören, was vielen, wie beide festgestellt haben, gar nicht unbedingt missfällt. Sie wollten damit auch darstellen, wie man selbst auf andere wirkt und das man häufig in eine Rolle verfällt, der man sich zuvor kaum oder nicht bewusst war. Es gibt so viele 12-er Packs die mir gut gefallen, die Omas mit kur-Haar-Löckchen-Frisur und beigem Trench, die Bonitas mit den engen Shirts oder aber der Vergleich zwischen den Filles du 7ème à Paris und den Meuf de la Banlieu. Abgesehen von den Einheitslooks ist auch die gleiche Haltung überraschend, als wenn man sich zuvor abgesprochen hätte oder es einen geheimen Haltungs-und Kleidugnscode gäbe, an dem man sich wiedererkennt. Demnach halten zwar sowohl die Filles, als auch die Meuf ihre Tasche in der Armbeuge, die Filles nehmen dabei aber den Vorderarm nach oben, das sieht geschäftiger aus, bei den Meuf ist es mehr "ca va quoi", lauter Klischees. 
Trotzdem muss man sich immer wieder die Worte von Matisse in Erinnerung rufen, wie es auch auf der Homepage steht: "L'exactitude n'est pas la vérité", seulement une partie de la réalité, la vraisemblance de la ressemblance.


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